Der Begriff Dispositiv kommt aus dem Französischen und bedeutet Maßnahme, Vorrichtung oder Handlungsplan. Der Philosoph und Soziologe Michel Foucault bezeichnete mit Dispositiv ursprünglich eine Sammlung von Gegebenheiten und Entscheidungen, die soziale Interaktiv (z.B. Kommunikation) bestimmen. Gilles Deleuze, ebenfalls ein französischer Philosoph, der u.a. bedeutende Texte über Film und Kunst verfasst hat, entwickelte den ästhetischen Dispositivbegriff, der auch im Filmbereich Verwendung findet.
Heute bezeichnet der Begriff im Zusammenhang mit Filmvorführungen die örtliche und technische Anordnung von Film und Zuschauer, die ihre je eigene Wirkungen entfalten und einen Einfluss auf die Rezeption des Films hat: Während im Dispositiv „Kino“ die Zuschauer*innen in einem abgedunkelten Raum, auf festen Plätzen einer großen Leinwand gegenüber sitzen und Bilder betrachten, die über ihre Köpfe hinweg, in ihre Blickrichtung projiziert werden, zeichnet sich das Fernsehdispositiv durch ein wesentlich kleineres Bild aus, von dem sich die Zuschauer*innen jederzeit wegbewegen können, indem sie das Programm wechseln oder den Raum verlassen. Die neuen Medien und mobilen Endgeräten haben die Anzahl an filmischen Wahrnehmungsdispositiven deutlich erweitert.