Informationen, Ideen und Materialien für den Unterricht

Hinweise für Lehrkräfte

Kompetenzbezüge

Filmbildung – Kompetenzorientiertes Konzept für die Schule - Herausgegeben von der Länderkonferenz MedienBildung und VISION KINO (2015)
KOMPETENZBEREICHTEILBEREICHKOMPETENZERWARTUNG
Filmproduktion und PräsentationPräsentation
  • Möglichkeiten der Veröffentlichung und Distribution (…) bewerten
Film in der MediengesellschaftFilm als Wirtschaftsfaktor
  • Verwertungsstufen und –formen eines Films exemplarisch beschreiben
  • Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg eines Films beispielhaft untersuchen
  • wirtschaftliche Aspekte im Kontext von Konvergenz und Digitalisierung untersuchen
Bildung in der digitalen Welt - Kultusministerkonferenz (2016)
KOMPETENZBEREICHTEILBEREICHKOMPETENZERWARTUNG
Analysieren und ReflektierenMedien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren
  • wirtschaftliche Bedeutung der digitalen Medien und digitaler Technologien kennen (…)


Produzieren und Präsentieren
Entwickeln und Produzieren
  • Eine Produktion planen und in verschiedenen Formaten gestalten, präsentieren, veröffentlichen oder teilen
Weiterverarbeiten und Integrieren
  • Inhalte (…) bearbeiten, zusammenführen, präsentieren und veröffentlichen oder teilen
Rechtliche Vorgaben beachten
  • Bedeutung von Urheberrecht und geistigem Eigentum kennen
  • Urheber- und Nutzungsrechte (…) berücksichtigen
  • Persönlichkeitsrechte beachten

Die aufgeführten Kompetenzbezüge verweisen auf das von der Länderkonferenz MedienBildung (AK Filmbildung) und VISION KINO gemeinsam erarbeitete, mit den Bundesländern abgestimmte kompetenzorientierte Konzept fächerübergreifender „Filmbildung für die Schule“. Ergänzt werden die Bezüge um Hinweise auf Kompetenzerwartungen, die in der Handlungsstrategie „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz (KMK) formuliert worden sind.

Arbeitsblatt 1 - Ein Film auf dem Weg ins Kino (30 Minuten)

Konzeption und methodisch-didaktische Hinweise

Das Arbeitsblatt 1 nimmt Bezug auf das Interview „Film und Marketing“ mit zwei Film-Managern und stellt die Tätigkeiten aus dem Bereich Filmproduktion und Filmverleih in den Mittelpunkt. Anhand des Interviews setzen sich die Schüler*innen mit Marketingprozessen und wesentlichen produktionstechnischen Aspekten aus der Phase der Filmverwertung auseinander. Die Aufgabe kann in Einzel- oder Gruppenarbeit durchgeführt werden. Nach dem aufmerksamen Sichten der Interviewsequenz beantworten die Schüler*innen aus dem Gedächtnis die auf dem Arbeitsblatt abgedruckten Fragen und beschreiben dabei u.a. wie durch zielgruppenspezifische Bewerbung eines Films ein Filmpublikum gewonnen werden kann. Die Ergebnisse werden anschließend im Klassenverband zusammengetragen und ergänzt.
Hinweis: Je nach Bedarf kann das Interview auch mehrmals oder in Abschnitten geschaut werden.

Stichpunkte zu den Inhalten des Interviews „Film und Marketing“:

Mit welchen Mitteln macht ein Filmverleih auf seinen Film aufmerksam?

  • Man kann nicht darauf vertrauen, dass sich ein Film einfach „herumspricht“.
  • Man muss z.B. mit Radio-Spots, TV-Spots, Social Networking, facebook etc. einen Film bewerben.
  • Auch mit Schauspieler*innen und Stars wird auf einen Film aufmerksam gemacht.
  • Einfach so einen Film zu produzieren, ohne Zeit und Geld für das Marketing in die Hand zu nehmen, ist schwierig.

Wie gelingt es, die richtige Zielgruppe für einen Film zu finden?

  • Bereits während des Produktionsprozesses wird die potenzielle Zielgruppe untersucht.
  • Man betrachtet, welche Themen und welche Filme für welche Zielgruppe interessant sind und vergleicht einen Film mit ähnlichen Filmen, um an eine vorherige Zielgruppe anzuschließen.
  • Noch in der Fertigstellung werden Test-Screenings mit der potenziellen Zielgruppe organisiert, um zu sehen, wie das Publikum reagiert; so kann man das Marketing u.U. nochmal besser an die Zielgruppe anpassen.
  • Damit weiß man zwar noch nicht, wer anschließend ins Kino geht, aber man kann versuchen, die Zielgruppe bestmöglich vorab einzuschätzen.

Was ist das Besondere an einem Film, verglichen mit einem alltäglichen Produkt wie etwa einem Handy?

  • Jeder Film ist ein ganz eigenes Produkt.
  • Man hat nur eine Möglichkeit, das Produkt zu bewerben und zu platzieren.
  • Wenn der Film einmal im Kino ist, kann man ihn nicht, wie alltägliche Produkte, vom Markt nehmen, um das Produkt zu ändern oder neu zu bewerben: Man kann Filme, wenn sie nicht gut laufen, nicht rabattieren, mit neuen Schauspieler*innen erneut ins Kino bringen oder mit einem neuen Titel oder Plakat neu bewerben.
  • Die Bewerbung eines Films muss gut geplant werden.

Welche Schwierigkeiten können den Erfolg eines Films behindern?

  • Man muss bereits vor Filmstart das Publikum neugierig gemacht haben.
  • Wenn am Donnerstag zum Filmstart nur wenige Menschen den Film sehen wollen, hat er wenig Chancen und wird vielleicht schon zwei Wochen später aus dem Programm genommen.
  • Wenn der Filmstart schlecht liegt, ist ein Film weniger erfolgreich: Wenn sportliche Großereignisse oder das schöne Wetter eine zu große Konkurrenz darstellen oder Kinder-und Familienfilme nicht in den Ferien starten, kann das den Erfolg eines Films beeinträchtigen.

Arbeitsblatt 2 - Finde dein Publikum! Einen Marketingplan entwerfen (60-90 Minuten)

Konzeption und methodisch-didaktische Hinweise

Das Arbeitsblatt 2 bietet den Schüler*innen die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und nach vorgegebenen Genremustern einen eigenen Marketingplan zu entwerfen. Hierzu entwickeln die Schüler*innen zunächst ein einfaches Szenario, legen einen Filmtitel fest und bestimmen die Zielgruppe. Daran anknüpfend erstellen sie ein Marketingkonzept inklusive Filmpremieren- Planung und lernen wesentliche Entscheidungsfindungen kennen. Um möglichst konkrete Ergebnisse zu erzielen, steht die eigene Stadt oder Region bei der Durchführung der Aufgabe als Handlungsfeld im Mittelpunkt.

Diese Aufgabe kann von den Schüler*innen in Kleingruppen bearbeitet werden. Die Ergebnisse werden abschließend in einer Kurzpräsentation der Klasse vorgestellt.

Arbeitsblatt 3 - Eine Plakatkampagne entwerfen (45-60 Minuten)

Konzeption und methodisch-didaktische Hinweise

Zum Abschluss werden die Jugendlichen noch einmal selbst kreativ tätig. Sie wenden das zuvor erarbeitete Wissen an, indem sie selbst eine Idee für ein Filmplakat entwickeln und das Filmplakat als eines der wichtigsten Werbe- und Kommunikationsmittel im Rahmen der Marketingkampagne eines Films kennenlernen. Die Aufgabe schließt damit direkt an das vorherige Arbeitsblatt sowie Arbeitsblatt 1 „Filmplakate vergleichen“ und Arbeitsblatt 2 „Ein Filmplakat entsteht“ des Bausteins „Filmmarketing: Das Beispiel FACK JU GÖHTE“ an.

Ausgehend von dem zuvor erarbeiteten Konzept leiten die Schüler*innen die Eckpunkte für einen Filmplakatentwurf ab und skizzieren ein Plakat. Dieses stellen sie abschließend in der Klasse vor und erläutern, welche Entscheidungen sie bei der Erstellung des Plakatentwurfs getroffen haben. Dabei gehen sie auch auf etwaige Urheberrechtsfragen ein, die zur Fertigstellung des Plakats geklärt werden müssten (z.B.: Verwendung von fremden Bilddateien und Fotografien, geschützte Schriften oder Namen, Markennamen, etc.).