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Das geistige Eigentum

Definition "geistiges Eigentum"

Dinge wie Ideen, Bilder, Konzepte, Symbole oder Namen sind für uns nicht greifbar. Als geistige Schöpfungen entspringen sie aber dem Schaffen eines Menschen und können diesem „gehören“. Um dieses Besitzverhältnis zu regeln, wurde der Begriff des „geistigen Eigentums“ geprägt, der die absoluten Rechte an immateriellen Gütern bezeichnet und als Oberbegriff für – im Wesentlichen – das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte, das Patentrecht und das Markenrecht dient.

Die World Intellectual Property Organization unterscheidet zwei Kategorien geistigen Eigentums:

  1. Gewerbliche Schutzrechte – dazu gehören u.a. Erfindungen (Patente), Marken und Design.
  2. Urheberrecht/Copyright, das jede Form von literarischen und künstlerischen Werken umfasst; dazu gehören z. B. Romane, Gedichte, Theaterstücke, Filme, Fotografien, architektonische Gestaltungen uvm.

Geistiges Eigentum setzt ein Original voraus. Ein Original (lat. origo = Ursprung) ist das zugrunde liegende Unikat – im Fall des Urheberrechts ein Werk, über dessen Verwendung ausschließlich der Urheber entscheiden darf. Im Gegensatz zur Kopie ist es das vom Urheber selbst geschaffene, unveränderte, nicht reproduzierte Exemplar.

Während die Abgrenzung zwischen Original und Kopie eines Gemäldes von da Vinci oder Picasso im Regelfall noch eindeutig zu fassen war, ist die Bestimmung und Unterscheidung von Originalen und Kopien in der digitalen Welt weniger greifbar geworden. Dort kommt es in der Regel nicht mehr darauf an, die „eine“ Originaldatei ausfindig zu machen, vielmehr ist aufgrund des technischen Fortschritts jede Kopie vollständig gleich zum Original, ohne dass es zu relevanten Unterschieden in der Qualität kommt. Für das Urheberrecht selbst ist dies zwar unproblematisch, da Urheberrechte für immaterielle Schöpfungen vergeben werden. Es kommt also nicht so sehr auf ein Original in Form eines greifbaren Stücks an, sondern auf den immateriellen, ursprünglichen Gedanken einer Person, die in dem Werk dargestellt worden sind. Für die Schöpfer*innen aber, deren Bilder, Bücher und Filme heute beinahe unaufhaltsam kopiert und verbreitet werden können, ist es schwieriger geworden, ihre Rechte geltend zu machen.

Der Wert des geistigen Eigentums

Der generelle Wert geistigen Eigentums lässt sich nicht mit einer konkreten Summe beziffern. Er setzt sich aus dem wirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und persönlichen Wert zusammen. Wird gegen das Urheberrecht z.B. durch illegales Kopieren von DVDs, durch illegales Herunterladen oder Streamen von Filmen verstoßen, betrifft der Schaden nicht nur die Filmindustrie.